Ein neues Kapitel

Ach wie ist das schön, alle Jahre wieder, wenn die Skifreizeit ist. Sehr viele Lehrerausfälle, was auch viel Unterrichtsausfall bedeutet.
So auch heute Morgen. Die ersten beiden Stunden vielen aus, also lang schlafen war angesagt. Nach schön gemütlichem Morgenritual ging ich dann um 8 Uhr zur Bushaltestelle und stieg in den Bus. Alles schien ganz normal, bis in Lindenberg ein Rollstuhlfahrer einsteigen wollte. Er stieg ein, die Tür ging zu, wir wollten losfahren, doch kamen nicht von der Stelle.
Die schönen neuen Busse der VWS haben allesamt eine Bremsautomatik, die jegliche Bewegung verhindert, solange die Tür auf ist. Ihr werdet euch denken: Die Tür war doch zu?!?! Ja, das stimmt auch, aber ein kleiner Sensor sagte dem Bus, dass sie noch auf sei, und deshalb war die Bremse noch aktiv.
Naja, sowas kommt schonmal vor. Der Busfahrer probierte hier und da ein wenig herum, doch hatte leider keinen Erfolg. Da muss man wohl mal in der Zentrale um Hilfe bitten, also ans Funkgerät und bescheid sagen. Doch leider stellte sich heraus, dass selbiges nicht funktionierte.
Naja, wofür gibts denn Handys? Ein netter Fahrgast stellte sein Mobiltelefon bereit, damit man die Zentrale eben telefonisch erreichen konnte. Ja, aber auch das hat leider nicht funktioniert, aus irgendwelchen unbekannten Gründen meldete sich dort niemand am Telefon.
Die Lösung des Problems kam dann in Form eines netten Kollegen, der mit seinem Bus anhielt und der Zentrale bescheidsagte, sie kümmert sich jetzt drum und schickt jemanden.
Derweil sind schon 2 Fahrgäste, die es eilig hatten nach Siegen getrampt.
Nicht akzeptierend, dass man auf die Helfer aus der Zentrale warten muss, doktorte der Busfahrer noch etwas herum.
Er dachte wohl, dass man das nervige Warnpiepsen abstellen kann, indem man den Bus einfach ausmacht.
Man sollte wissen, dass der Bus den Knopf zum ausmachen außen hat, und jetzt weiß ich, dass die Feststellbremse bei geöffneter Tür nur aktiv ist, wenn der Bus nicht ausgeschaltet ist.
Was das bedeutet: Wir fingen an zu rollen und ein sehr schnell, sehr stark panischer Busfahrer rennt neben dem Bus her, springt in die Tür und reißt an der Handbremse, worauf der Bus dann auch zum Glück zum stehen kam.
Danach mussten erstmal einige der Menschen um mich herum eine rauchen. Der Busfahrer hatte inzwischen genug von rumprobieren und stellte sich dazu.
Nach ein Paar Minuten kam dann auch der Helfer aus der Zentrale, und man muss sagen, er hats wirklich drauf! Innerhalb von nur einer Minute lief die ganze Sache wieder, nur 2 Knopfdrücke und alles war wieder in Ordnung. Der Busfahrer wollte ich jetzt nicht sein...
Schnell fuhr er dann los, zwar mit einer halben Stunde verspätung aber immerhin, wir fuhren....bis zur nächsten Haltestelle. Dort hatten wir wieder das selbe Problem, doch der Busfahrer hat schnell dazugelernt und diesmal das Problem schnell selbst gelöst.
Ein weiteres Kapitel "Die VWS und ich" war abgeschlossen.