Ein Wochenende
Das Wochenende beginnt am Donnerstag. Punkt.
Eine Tatsache auf die ich eigentlich nicht näher eingehen möchte, aber sie erfordert wohl doch etwas Erklärungsbedarf.
Freitags habe ich später Schule und ich habe in der Regel Samstags Morgens gearbeitet, deshalb fiel für mich der Freitag oft ins Wasser. Fiel, weil die Zeiten durch einen neuen sehr tollen Job jetzt vorbei sind.
Weiterhin ist Donnerstags im Meyer Jamsession. Eine gute Gelegenheit an einem Wochenabend mal aus der Bude zu kommen, mit leuten gemütlichabzuhängen, kicker zu spielen und mehr oder weniger guten Blues zu hören. Also ersetzt der Donnerstag schonmal den Freitag.
Freitags hat man in der Schule sowieso dieses Freitagsfeeling....ist eh Wochenende, LMAA.
Nun ist es also Freitagmittag. Gerade zu hause angekommen und in 30 min. schon wieder arbeiten, fuck, wieso steht kein Essen auf dem Tisch? Scheiß moderne Rollenverteilung.
Also dann das gute alte Brot mit Schinken, Käse und Remoulade. Auch Lecker.
Ab ins Auto und los, bloß am ersten Tag nicht zu spät kommen. Morgen Meister, aha ja, Maschinen saubermachen, wird gemacht.
6einhalb Stunden später: schwarze Hände, Dreckrand unter den Nägeln und hinter mir neben Staplerfahren und Mezzomix aus dem Automaten etwas, was andere als Drecksarbeit bezeichnen würden, mich aber höchst zufrieden stellt.
Warum mach mich die Drecksarbeit zufrieden? Es ist 100000000x besser als mit anderen Dumpinglohnempfängern die eh kein Deutsch können völlig unproduktiv den Preis eines Lebensmittels zu erhöhen, dabei hat die Firma auch noch was mit meinem zukünftigen Berufsweg zu tun. Und außerdem ist es besser bezahlt als alle eure Nebenjobs zusammen...vielliecht sollte ich mich jetzt auch bei der Schickeria anmelden.
Also, Freitagabend, Feierabend. Feiern, guter Punkt. Duschen, essen, fertig machen.
Ein Anruf: Was? Klar, kannst du dein Auto hier stehn lassen, ja, ich fahr dich auch ins Käs.
(Ein Klassenkamerad aus Burbach)
Noch ein Anruf: Ja, klar, komm vorbei.
Top, jetzt muss ich den nichtmal selbst ins Käs fahren. Allerdings endet der Spaß 1 Stunde später auf dem BK Parkplatz, moment, ehrlich gesagt wollte ich hier nicht rumstehen.
die Prioritäten werden neu gesetzt, im gegenseitigen Einverständnis die Begleitung gewechselt und es finden sich noch genau die richtigen Leute um auch ins Käs zu kommen.
Mhhhh, schon ganz vergessen wie gut das Bier schmeckt.
Kurz und gut: Lukas bricht den Rekord und der restliche Abend wird noch recht cremig.
Samstagmorgen werde ich unsanft geweckt und bin zunächst total Orientierungslos.
Ich hatte versprochen bei einem Umzug zu helfen, was sich als Langwieriger, anstrengender und fertigmachender rausstellte, als gedacht.
Klar, die Klamotten mussten ja auch in den 3. Stock. Seit Samstag liebe ich übrigens alte Häuser,
mit einem Haken unterm Giebel. So können auch größere Höhenunterschiede mit 3sitzigen Sofagarnituren mittels Flaschenzug problemlois bewältigt werden.
Immerhin war derKartoffelsalat zu Mittag ganz gut undes gab auch noch ein kleines Taschengeld.
Sasmtag abend: Planlosigkeit.
Fahren kommt nicht in Frage, weil der Tüv abgelaufen ist und ich mich nicht in Polizeilastige Viertel zu Polizeilastigen Uhrzeiten traue.Verzweifelung. Gitarrespielen und Zeit totschlagen.
Irgendwann bin ich total fertig und leg mich einfach ins Bett.
Eine halbe Stunde später steh ich leicht neben mir. Es ist doch tatsächlich einer vorbeigekommen um mich Transportschnorrer doch noch mitzuehmen.
Gott sei dank, Meyer, heute richtig gute Musik und viele schöne Frauen, moment, die beiden im Gewühl kennste. Hit the Dancefloor.
Kurz nach +44s When your heart stops beating (welches ich jetzt beim schreiben auch erstmal anmache) stehe ich am Tresen und ein Bekannter, den ich ewig nicht gesehn hab klagt mir seine berufliche Identitätskrise und dass er sich wohl früher besser in Richtung meines Bildungsweges bewegt hätte.
Noch während ich mich frage, warum ich mich anfange mit etwas zu beschäftigen, was ich ein "selberschuld Problem" nenne asche ich versehentlich in meinen frischen Jack on the Rocks.
Schei.... rauchen will gelernt sein.
Naja, lieber zurück zum tanzen.
3 Uhr irgendwas. Wir verlassen das Etablisement und meine Ohren piepen.
Das taten sie bis vorhin, jetzt sitze ich hier nach einem ereignislosen Sonntagmorgen mit einem minimal Programm an Sport und trinke Cola mit Eis.
Ich hoffe auch ihr hattet erfrischende wöchentliche freie Tage.
Apropos frei und Cola. Wird die nicht auch mit Kinderarbeit hergestellt?
Ich meine irgendson Globalisierungsgegner hätte mir da was geflüstert....
Kai
1 Comments:
Immer wieder informativ!
12:45 PM
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